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Jesus und die ersten Jünger inspirieren uns

Oft wird diese Gute Nachricht auf das Werk Christi am Kreuz begrenzt. Dabei hat das Evangelium tiefere Wurzeln und seine Früchte reichen weiter als die alleinige Rechtfertigung. Die Gute Nachricht findet sich zuerst in einer angemessenen Wahrnehmung des Wesens Gottes: Er existiert seit jeher, und er teilt sich auch seit jeher mit.

Innerhalb der Dreieinigkeit sind Vater, Sohn und Geist das Vorbild der perfekten Beziehung. Sie kommunizieren und haben alles gemeinsam. Dennoch ist ihre Liebesbeziehung weder ausschließend noch egoistisch. Das Evangelium ist ganz im Gegenteil deshalb so außergewöhnlich, weil es Gott „gefallen hat, seine dreieinige Existenz mit seinen in seinem Bilde geschaffenen Kreaturen zu teilen.“[1]

Um dies zu erreichen, wurde Gott Mensch. Um sein Wesen und seine Eigenschaften allen bekanntzumachen, wurde Gott Fleisch.[2] Warum? Weil die Empfänger seiner Botschaft Menschen waren. Gott hat sich nicht damit zufriedengegeben, die ihn betreffenden Wahrheiten einfach laut vom Himmel herunterzurufen – er hat sie inmitten der Menschen ausgelebt, vorgezeigt und zugänglich gemacht. Seine Sprache wurde genau die seiner Zeitgenossen, so dass viele gar nicht gemerkt haben, dass er woanders herkam. Jesus hat eine für alle verständliche Form gewählt, ohne Abstriche am Inhalt zu machen. Der offene Widerstand beweist, dass Jesus verstanden wurde. Alle konnten für oder gegen ihn Stellung beziehen.

Wie haben die Apostel und die Gemeinde des ersten Jahrhunderts die Gute Nachricht erlebt und zu ihrem raschen Wachstum beigetragen?

Die erste Generation von Christen hat die Notwendigkeit verstanden, Christus in einer für alle zugänglichen Form nachzuahmen. Ein deutliches Beispiel betrifft Timotheus. Das Konzil hatte zwar die Beschneidung als nicht erforderlich für der ersten Christen bestätigt,[3] aber Paulus erlegt sie Timotheus trotzdem auf „wegen der Juden, die in jener Gegend waren“.[4] Die Beschneidung entfernt ein großes Hindernis für die Glaubwürdigkeit des Timotheus und seiner Verkündigung des Evangeliums. Der Hauptgedanke der Jünger ist nicht die Beibehaltung der jüdischen Kultur, sondern die Möglichkeit, sich in dieser Kultur ausdrücken zu können. In einem anderen Zusammenhang muss Titus sich nichts dergleichen unterziehen.

Im Gegensatz dazu hat Paulus bei kulturellen Elementen, die durch das Evangelium verändert werden, keine Zugeständnisse gemacht. Als Petrus sich weigert, mit den Nichtjuden zu essen,[5] weist er ihn streng zurecht, denn sein Verhalten ist nicht mehr ein Ausdruck des beständigen miteinander Teilens und der in Christus möglichen weltweiten Versöhnung. Obwohl Paulus allen alles geworden ist,[6] hat er doch nie den Inhalt des Evangeliums gefährdet. Er ist kein Ehebrecher oder Götzendiener geworden, um Ehebrecher und Götzendiener zu erreichen.

Warum muss die Gemeinde des 21. Jahrhunderts die Botschaft dem heutigen Kontext zuordnen, damit sie für alle sichtbar und zugänglich wird?

Wir müssen ebensolche Zugänge zum Evangelium erschließen und gleichzeitig aufzeigen, welchen Unterschied es in unserem Leben bewirkt. Damit dieser Unterschied beobachtet werden kann, sollten unser Leben da, wo es möglich ist, also wo es den Geboten des Herrn nicht widerspricht, mit dem, was unserer Zeitgenossen erleben können, übereinstimmen. Wie würde man sonst den Kontrast sehen? Leider verwechseln wir manchmal die Kultur, in der das Evangelium ursprünglich gepredigt wurde und die Bemühungen der ersten Christen, dies in den damaligen Kontext zu stellen, mit dem Evangelium selbst. Bei jeder neuen Generation müssen wir uns die Mühe machen, uns in unser Umfeld zu integrieren, um die Unterschiede, die das Evangelium in unserem Leben bewirkt, sichtbar werden zu lassen. Jeder deutliche Unterschied weist in eine bestimmte Richtung. Entweder bleiben die Leute an unserer Kleidung, unserer Art zu sprechen und unserem Musikstil hängen, weil diese nicht zu ihrer Kultur passen, oder sie beobachten darüber hinaus Männer und Frauen, die auf Christus zentriert in heilen Beziehungen leben und deren Wunsch es ist, Gott zu lieben und zu verkünden. Wir müssen ihnen maximal helfen, auf den Grund zu sehen, indem wir an einer relevanten Form arbeiten.

Was ist der Platz der versammelten oder der zerstreuten Gemeinde in diesem Prozess?

Die versammelte Gemeinde, d.h. die Gesamtheit der Christen in ihren wöchentlichen Versammlungen, ist ein lebendiges Zeugnis dieser göttlichen Einladung zur Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott. Ihre Verbundenheit zeigt, dass sie auch Mitglieder der dreieinigen Gemeinschaft sind. Auf diese Weise haben sie Anteil an der perfekten Kommunikation zwischen Vater, Sohn und Geist, aus Liebe,[7] aber auch aus der Verkündigung des Wortes. Gottesdienste und andere Versammlungen sollten deshalb als eine öffentliche Darstellung gesehen werden. Dabei muss es möglich sein, Menschen anzusprechen, die außerhalb dieser kommunikativen Bewegung stehen. Wie kann dies aber geschehen, wenn Vokabular, Abläufe und Verhaltensweisen unverständlich sind?

Genauso ist die zerstreute Gemeinde, d.h. jeder Christ in seinem Umfeld, eine Vielzahl „kleiner Christusse“, die dazu berufen sind, Gott mitzuteilen. Die gemeinschaftliche Verkündigung der Ehre Gottes ermutigt zur individuellen Verkündigung. Wenn es das Ziel der Gemeinde ist, Gott zu ehren, dann denken wir zu Unrecht, dass diese Verherrlichung in einer Sprache geschehen muss, die nur wir verstehen. Wenn wir das tun, schränken wir die Reichweite unserer Verkündigung bewusst ein, was unser Werk zur Ehre Gottes nur schwächen kann.

Jonathan Conte

[1] Kevin Vanhoozer, Le Théâtre de la théologie, Charols: Excelsis, 2014, S. 197
[2] Johannes 1,14
[3] Apostelgeschichte 15
[4] Apostelgeschichte 16,3
[5] Galater 2,11-14
[6] 1. Korinther 9,22
[7] Johannes 13,1+3

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