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Einige durch die Krise ausgelöste Gedanken

Ich bin Pastor im „Centre Biblique“ (eine evangelikale Gemeinde) von Epinal und Missionar bei FPC. Die Ausgangssperre hat meinen Dienst nicht unbedingt auf den Kopf gestellt, tatsächlich beinhaltet mein Dienst auch sonst einen großen Teil an „Heimarbeit“: E-Mails, Anrufe, diverse Vorbereitungen im Büro… all das hat sich nicht groß verändert.

Betroffen sind hingegen die pastoralen Besuche, die Leitung zweier Bibelkreise bei den Mitgliedern der Gemeinde, der Gottesdienst am Sonntagmorgen und die Gebetstreffen. Hinzu kommen außerdem die ehrenamtlichen Engagements, die aktuell ausgesetzt sind.

Sehr schnell ist es mir wichtig geworden mittels der technischen Möglichkeiten zumindest audiovisuelle Treffen der Mitglieder des Bibelzentrums möglich zu machen. Zu Beginn fiel es mir schwer, mich an den Gedanken zu gewöhnen, Gemeinschaft nun während der Ausgangssperre auf diesem künstlichen Weg zu leben. Es ist natürlich nicht ideal, es wird aber offensichtlich von den Brüdern und Schwestern sehr geschätzt, sich zusammenzufinden, Zeiten des Austauschs zu haben und gemeinsam einen Gottesdienst feiern zu können. Diese Gottesdienste bereiten wir im Team vor, mit normalerweise einem roten Faden vom Anfang bis zum Ende. Dies verpflichtet alle Beteiligten – der, der durch den Gottesdienst führt, der, der predigt und das Musikteam – zusammenzuarbeiten. Außerdem haben wir eine WhatsApp-Gruppe mit den Gemeindemitgliedern gegründet. Hier können Gebetsanliegen, Ermutigungen, Videos und sonstige Mitteilungen geteilt werden.

So befremdlich das auch klingen mag, ich habe das Gefühl, dass sich in dieser Bewährungszeit, die wir momentan erleben, die Beziehungen in der Gemeinde entwickeln und vertiefen. Die Verbundenheit untereinander wächst. Zudem ist es offensichtlich auch für jeden Einzelnen eine Gelegenheit, in Gottes Wort zu lesen, darüber nachzusinnen und ihn verstärkt zu suchen.

Auch wenn diese Krise meine Arbeit als Pastor nicht völlig verändert hat, hat sie mich doch zum Nachdenken angeregt. Ich glaube, dass Gott diese Katastrophe nutzt, um zu mir zu sprechen. Ich werde in meinem Verhalten hinterfragt. Samuel Peterschmitt, Pastor von „Porte Ouverte Chrétienne“ in Mulhouse spricht in seinem Zeugnis auf #OnEstEnsemble von einem arroganten Glauben anstelle eines abhängigen Glaubens und der Demut. Ich teile seine Analyse. Das bringt mich dazu, mich selbst zu prüfen, meine Tätigkeiten zu überdenken, meine Haltung in der Weitergabe des Evangeliums zu verändern und mich dabei noch mehr von der Liebe, die nur Jesus Christus mir geben kann, leiten zu lassen.

Ich hinterfrage auch meine Art und Weise, wie ich den Auftrag Gottes im 1. Buch Mose[1] lebe: den Garten zu bebauen und zu bewahren. Was ist meine Verantwortung in der Ausbeutung unseres Planeten? Ebenso hinterfrage ich mich in Bezug auf das Wirtschaftssystem dieser Welt. Im Evangelium von Johannes in Kapitel 17 Vers 13 bis 20 sagt Jesus über seine Jünger, dass sie nicht von dieser Welt, aber dass sie in die Welt gesandt sind. Die Welt, von der Jesus spricht, ist ein System (aus Gedanken, Taten, Politik, etc.), das von den Menschen aufgebaut wurde, manchmal von Satan beeinflusst ist und im Gegensatz zum Willen Gottes steht.

Dieses System ist dabei, die Schöpfung Gottes zu zerstören: Überproduktion und Geld- und Profitrausch, zum Nachteil des Planeten und seiner Einwohner. Die Jünger Jesu sollten sensibel dafür sein, dass der Planet in den letzten Zügen liegt. Wir sollten in diesem Bereich ebenso entsprechend leben und somit nach der neuen Schöpfung streben.

Wird die Welt aus Covid-19 ihre Lehren ziehen? Und was ist mit mir bzw. uns, den Mitgliedern einer Gemeinde? Werden wir anders leben, um Gott zu ehren? Was werden wir den kritischen Fragen der Menschen um uns herum entgegenzusetzen haben?

Didier Conte

[1] 1. Mose 2,15

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